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Fast 100.000 Unterschriften gegen Jagdhundeausbildung an lebenden Füchsen überreicht


Ende März hat das Aktionsbündnis Fuchs seine sehr erfolgreiche Petition gegen die Jagdhundeausbildung an lebenden Füchsen an das Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg übergeben. Mit rund 100.000 Unterschriften konnten ein deutliches Zeichen gegen diese grausame Jagdpraxis gesetzt und ein Dialog angestoßen werden.

Zu wenigen Menschen ist bewusst, was Jäger Füchsen hierzulande im Rahmen der Jagd und insbesondere der Jagdhundeausbildung antun. Hinter den verschlossenen Türen sogenannter Schliefanlagen werden Füchse in Gefangenschaft gehalten, um an ihnen Jagdhunde für die ebenso sinnlose wie grausame Baujagd abzurichten. Laut eines Schweizer Gutachtensi stellen „der Verfolgungs- und Bedrohungsstress“ bei dieser Form der Jagdhundeabrichtung „für den Fuchs eine erhebliche Beeinträchtigung des Wohlbefindens dar“, was letztendlich „den Tatbestand der Misshandlung“ erfülle und somit eine Tierquälerei darstellt.

Johann Beuke (links) übergibt stellvertretend 97.414 Unterschriften an Eduard Krassa vom MLUL (rechts). (Foto: Aktionsbündnis Fuchs)

Wie skrupellos bisweilen auch bei der Beschaffung von Füchsen für diesen Zweck vorgegangen wird, hat der Fall “Foxi“ im vergangenen Jahr eindrucksvoll gezeigt: Im Süden Brandenburgs hatte eine Tierschützerin einen offensichtlich hilfsbedürftigen Fuchswelpen am Straßenrand gefunden und gutgläubig zur Pflege an eine Jägerin abgegeben. Doch wie sich später herausstellte, plante die Jägerin nicht, “Foxi“ nach der Aufzucht in die freie Natur zu entlassen, sondern für die Abrichtung von Jagdhunden in ihrer Schliefanlage zu missbrauchen. Versuche, die Jägerin von der Herausgabe der Füchsin an eine kompetente Wildtierauffangstation zu überzeugen, blieben zunächst ohne Erfolg. Schließlich drohte die Jägerin sogar damit, den noch nicht selbstständig überlebensfähigen Jungfuchs in die Freiheit zu entlassen – wo er höchstwahrscheinlich verhungert wäre – oder gar die Jagdhunde in das Fuchsgehege zu lassen um ihn zu töten.

Daraufhin hat das Aktionsbündnis Fuchs die Petition „Freiheit für Foxi! – Gegen Jagdhundeausbildung an lebenden Füchsen“ gestartet. In weniger als 48 Stunden schlossen sich bereits mehr als 10.000 Menschen der Forderung nach der Herausgabe der Füchsin an. Unter dem großen öffentlichen Druck der Petition sowie der Öffentlichkeitsarbeit durch das Aktionsbündnis Fuchs gab die Jägerin die Füchsin endlich an eine Brandenburger Wildtierauffangstation ab. Dort wurde die Füchsin gemeinsam mit Artgenossen fachgerecht aufgezogen und im Spätsommer 2018 erfolgreich ausgewildert.

Das Schicksal der kleinen Füchsin und die Herzlosigkeit der Jägerin haben seither viele weitere Menschen bewegt, so dass schließlich insgesamt 97.414 Menschen die Petition unterzeichnet haben. Die Petition hat deutlich gezeigt, dass die Menschen sich klar gegen das schreckliche Leiden der Schliefenfüchse aussprechen, wenn sie darüber informiert sind. Am 26. März konnte Johann Beuke im Auftrag des Aktionsbündnisses Fuchs nun diese erfolgreiche Petition an das Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft (MLUL) des Landes Brandenburg übergeben. Eduard Krassa, Leiter der Abteilung 3 für ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Forsten, nahm die Petition stellvertretend entgegen. Auch Herr Dr. Leßner, welcher als Leiter der obersten Jagdbehörde Brandenburg ebenfalls anwesend war, nahm die mit der Petition verbundene Kritik zur Kenntnis. Etwa eineinhalb Stunden lang tauschte man sich im Ministerium im durchaus konstruktiven Dialog aus und war sich einig: Man wisse, dass es für die derzeitige Fuchsjagd keine Notwendigkeit gebe; Verbesserungen bei der Jagdgesetzgebung (z. B. im Hinblick auf die Jagdhundeausbildung sowie die Schonzeiten) seien nötig und sogar bereits in Planung, aber die Durchsetzung solcher Veränderungen gegen jagdliche Traditionen verlaufe zäh.

Wir bedanken uns bei allen Menschen, die durch ihre Unterschrift ein Zeichen gegen die grausame Jagdhundeausbildung an lebenden Füchsen gesetzt und dadurch Füchsen wie der kleinen Foxi eine Stimme gegeben haben. Wir hoffen, dass wir mit der Petition, dem Dialog mit Vertretern der Politik sowie unserer weiteren Öffentlichkeitsarbeit im Aktionsbündnis Fuchs dazu beitragen können, dass die Politik handelt und die nötigen Veränderungen endlich umsetzt.


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