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„Raubwildwochen“ der Jägervereinigung Kahlgrund e.V.

Aktualisiert: 17. Feb. 2020


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Im Rahmen der sogenannten „Raubwildwochen“ ruft die Jägervereinigung Kahlgrund e.V. aktuell wieder zur massiven Jagd auf Füchse auf. Von der letzten Januarwoche bis zum 6. März sollen dabei so viele Füchse und andere Beutegreifer getötet werden wie irgend möglich. Bereits im Februar letzten Jahres hatten Tierschützer eine Mahnwache anlässlich der „Fuchswochen“ auf dem Hahnenkamm organisiert und darauf hingewiesen, dass die Fuchsjagd ebenso sinnlos wie grausam ist.

Qualvoller Tod unselbständiger Fuchswelpen: Billigend in Kauf genommen?

Besonders schockierend ist, dass die Raubwildwochen in diesem Jahr bis zum 6. März andauern sollen. Wie Erfahrungen aus Wildtierstationen, in denen verwaiste Fuchswelpen abgegeben werden, zeigen, werden Jungfüchse oft bereits im Februar geboren. Werden deren Mütter getötet, erfrieren oder verhungern die Welpen langsam und qualvoll. Zwar haben Füchse in Bayern – im Gegensatz zu anderen Bundesländern – noch immer keine Schonzeit, das Bundesjagdgesetz verbietet jedoch die Tötung von Elterntieren, die für die Jungenaufzucht erforderlich sind. Werden Gesetzesverstöße und übelste Tierquälerei hier billigend in Kauf genommen?

Zu keiner Zeit werden so viele Füchse getötet wie während der Paarungszeit in den Wintermonaten. Der Tod von Elterntieren wird häufig billigend in Kauf genommen. Bild: Fabienn Gagnon

Aktionsbündnis Fuchs fordert die Absage der Raubwildwochen

Das Aktionsbündnis Fuchs fordert daher die Jägervereinigung Kahlgrund auf, die Raubwildwochen aus Tierschutzgründen abzusagen und insbesondere auf die Bejagung von Füchsen nach dem 15. Februar zu verzichten. Die bayerische Landesregierung weisen wir darauf hin, dass es keinen vernünftigen Grund für die Jagd auf Füchse gibt und fordern eine ganzjährige landesweite Schonzeit für den Rotfuchs. Wie auch Bündnis 90/Die Grünen 2018 in einer Stellungnahme klar formulierten, geht es „bei der Fuchsjagd (…) vor allem um die Beseitigung unliebsamer Jagdkonkurrenz beim Niederwild oder um eine für uns nicht akzeptable Freizeitbeschäftigung.“

Fuchsjagd ist sinnlose Tierquälerei

Alleine in Bayern werden über 100.000 Füchse jährlich von Jägern getötet, wobei auch besonders grausame oder in anderen Ländern bereits verbotene Praktiken wie die Baujagd, die Jagd mit Totschlagfallen oder die Abrichtung von Jagdhunden an lebenden Füchsen zum Einsatz kommen. Anders als von vielen Jagdverbänden behauptet, kann von einer „Notwendigkeit“ der Fuchsjagd keine Rede sein: Studien zeigen ebenso wie Erfahrungen aus fuchsjagdfreien Gebieten unmissverständlich, dass Fuchspopulationen sich ohne menschliches Zutun regulieren. Verluste durch die Jagd werden dagegen durch steigende Geburtenraten und Zuwanderung schnell ausgeglichen. Zudem führt Fuchsjagd dazu, dass sich Krankheiten wie Fuchsbandwurm und Räude rascher ausbreiten.

Aktionsbündnis Fuchs fordert Einstellung der Fuchsjagd

Das Aktionsbündnis Fuchs ist ein stetig wachsender Zusammenschluss von derzeit etwa siebzig Tier- und Naturschutzorganisationen. Es setzt sich dafür ein, dass die Fuchsbejagung bundesweit beendet wird. „Es wird höchste Zeit, dass diesen sinnlosen Grausamkeiten Einhalt geboten und die Gesetzgebung dem wissenschaftlichen Erkenntnisstand angepasst wird“, erläutert Dag Frommhold, einer der Initiatoren des Bündnisses. „Luxemburg hat dies im Frühjahr 2015 getan, mit ausnehmend positiven Ergebnissen.“


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