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Luxemburg bestätigt abermals Sinnlosigkeit der Fuchsjagd

Immer wieder haben Jagdbefürworter in Luxemburg nach der Einführung des Fuchsjagdverbots im Jahre 2015 versucht, Stimmung gegen Füchse zu machen, um sie wieder töten zu dürfen. Der Jagdverband klagte sogar gegen das Jagdverbot, scheiterte allerdings.


Auf zwei parlamentarische Anfragen des Oppositionsabgeordnete Jeff Engelen stellte Umweltministerin Carole Dieschbourg (Déi Gréng) nun erneut klar, dass es keinen Grund für ein Aufheben des Fuchsjagdverbotes in Luxemburg gebe.[1] Der Rückgang der Biodiversität sei nicht den Füchsen anzulasten, sondern auf andere Ursachen (wie etwa die Zerstörung, Verarmung und Zerschneidung von natürlichen Lebensräumen durch Einsatz von Pestiziden und Dünger, das Trockenlegen von Feuchtgebieten, das Zerstören von natürlichen Strukturen in der Landschaft sowie die intensive Bebauung und das Insektensterben) zurückzuführen.


Selbstregulation der Fuchsbestände: Trotz Jagdverbot stabiler, gleichbleibender Bestand.

Bild: Detlef Hinrichs


Zudem gebe es keine Hinweise für eine Zunahme der Fuchspopulation: „Die Kontrollen und die Zählungen mit Wildkameras würden eher auf einen stabilen, gleichbleibenden Bestand hindeuten.“


Auch der Fuchsbandwurm befindet sich in Luxemburg auf dem Rückzug. „So ist der Prozentsatz der befallenen Füchse von 40 Prozent im Jahre 2014 auf jetzt unter 20 Prozent gefallen.“


Die Erfahrungen aus Luxemburg decken sich mit Studienergebnissen und den Argumenten von Tierschützern, die schon lange für ein Verbot der ebenso sinnlosen wie grausamen Fuchsjagd sprechen: So wurde bereits in einer französischen Studie aus dem Jahr 2017 nachgewiesen, dass die Fuchsjagd zu einem Anstieg der Befallsrate von Füchsen mit dem Fuchsbandwurm führen kann. Während im Testgebiet dieser vierjährigen Studie der Befall der Füchse durch eine Intensivierung der Bejagung um 15 Prozent anstieg, fiel die Befallsrate in Luxemburg während dem Bestehen des Fuchsjagdverbots sogar um rund 20 Prozent! Die Fuchsjagd ist somit nicht nur ein völlig ungeeignetes Mittel, um den Fuchsbandwurm zu bekämpfen, sondern sie fördert sogar seine Ausbreitung.[2]


Die Fakten sind eindeutig: Füchse sind nicht schuld am Artenrückgang, Füchse vermehren sich ohne Bejagung nicht unkontrolliert und die Fuchsjagd leistet auch keinen Beitrag zur Eindämmung des Fuchsbandwurms oder zum Schutz der Bevölkerung vor diesem Parasiten – ganz im Gegenteil.


Wie viele Millionen Füchse müssen noch einen leidvollen und völlig unnötigen Tod sterben, bevor diesen Erkenntnissen auch in Deutschland und anderen Ländern endlich Rechnung getragen und die Fuchsjagd endgültig und flächendeckend verboten wird?

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